Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, erklärte am Mittwoch, dass die Zentralbank das Tempo ihrer Anleihekäufe verlangsamen wird, "lange bevor" sie die Zinsen anhebt. Die Fed kauft seit Juni letzten Jahres Staatsanleihen und hypothekarisch gesicherte Wertpapiere im Wert von mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat, um die langfristigen Kreditkosten niedrig zu halten. Seit Dezember hat die Zentralbank erklärt, dass die Wirtschaft "erhebliche weitere Fortschritte" bei der Erreichung ihrer Ziele von maximaler Beschäftigung und 2 % Inflation machen muss, bevor sie diese Käufe reduziert. "Wir werden die Ankäufe von Vermögenswerten reduzieren, wenn wir wesentliche weitere Fortschritte in Richtung unserer Ziele gemacht haben, die wir im Dezember letzten Jahres festgelegt haben", sagte Powell bei einer virtuellen Veranstaltung des Economic Club of Washington, DC. "Das wäre aller Wahrscheinlichkeit nach vor dem Zeitpunkt, an dem wir eine Zinserhöhung in Erwägung ziehen." Die Fed hat erklärt, dass sie die Zinssätze nahe bei Null halten wird, bis sie sieht, dass der Arbeitsmarkt zur Vollbeschäftigung zurückkehrt und die Inflation auf 2 % ansteigt und dieses Niveau voraussichtlich für einige Zeit moderat übersteigt. Powell bekräftigte, dass er es für sehr unwahrscheinlich hält, dass die Fed die Zinssätze in diesem Jahr anheben wird, und merkte an, dass die meisten Zentralbankbeamten davon ausgehen, dass die Zinssätze bis 2023 nahe bei Null bleiben werden.