Shell PLC {{ m-tag option="price" ticker="SHEL.L" currency="GBp" }} und BP PLC {{ m-tag option="price" ticker="BP.L" currency="GBp" }} sind derzeit in einen erheblichen Streit mit Venture Global LNG verwickelt, da sie dem Hersteller von Flüssigerdgas (LNG) vorwerfen, ihnen den Zugang zu wichtigen Lieferungen zu verweigern. Dieser Konflikt, bei dem es um LNG im Wert von über 18 Mrd. USD geht, ist mit einem Schreiben von Shell an die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) eskaliert, das die Forderung von BP nach einem Eingreifen der Regulierungsbehörden unterstützt. Im Mittelpunkt des Streits steht die Calcasieu-Pass-Exportanlage von Venture Global, die trotz ihrer mehr als 20-monatigen Betriebszeit noch immer nicht in der Lage ist, Shell, BP und andere Unternehmen mit befristeten Verträgen zu beliefern, und sich dabei auf Beschränkungen in der Inbetriebnahmephase beruft.
Marktbedenken und Schiedsgerichtsklagen:
Diese Situation hat zu Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe für diese Energieriesen geführt und allgemeine Bedenken auf dem Energiemarkt geweckt. Shell und BP sowie andere betroffene Unternehmen wie Edison SpA, das staatliche polnische Energieunternehmen Orlen und das spanische Unternehmen Repsol haben Vertragsschlichtungsklagen eingereicht, die das Inbetriebnahmeverfahren von Venture Global LNG anfechten und Transparenz fordern.
Die strategische Entscheidung von Shell im Permian Basin:
Inmitten dieser Kontroverse um die LNG-Versorgung steht Shells CEO Wael Sawan vor einer strategischen Entscheidung im Permian Basin. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der sich aufgrund des ökologischen Drucks aus der Region zurückzog, erwägt Sawan eine Rückkehr in dieses profitable Ölfeld. Die Shell-Aktie ist seit Sawans Amtsantritt im Jahr 2023 um 15 % gestiegen und hat sich damit besser entwickelt als ihre amerikanischen und europäischen Konkurrenten. Im Gegensatz dazu ist die BP-Aktie um weniger als 1 % gestiegen, da das Unternehmen mit der Abkehr vom Öl kämpft.
Die mögliche Rückkehr von Shell zu fossilen Brennstoffen, insbesondere im Permian Basin, wird durch die Möglichkeit der Übernahme von Endeavor Energy Resources unterstrichen. Diese Übernahme, deren Wert zwischen 25 und 30 Milliarden Dollar liegt, würde die Ölreserven von Shell, deren Reichweite auf nur neun Jahre geschätzt wird und damit um 20 % geringer ist als die seiner wichtigsten Konkurrenten, erheblich aufstocken. Endeavor Energy Resources, ein Spitzenproduzent im Permian Basin, bietet mit seiner hohen Betriebsmarge und einer erheblichen Produktionssteigerung eine lukrative Perspektive.
Umweltbedenken und Anlegerstimmung:
Dieser strategische Schritt hat jedoch seine Tücken. Die weltweite Anerkennung der Notwendigkeit, von fossilen Brennstoffen wegzukommen, insbesondere nach der COP28, bringt Shell in eine heikle Lage. Sawans Entscheidung, in großem Umfang in das Permian Basin zu investieren, ist ein Rückschritt gegenüber dem Engagement für grüne Energie, was umweltbewussten Anlegern nicht gefallen könnte.
Die zukünftige Ausrichtung von Shell und BP:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Shell und BP sich in einem komplexen Umfeld bewegen, in dem sie ihre unmittelbaren Geschäftsinteressen auf dem LNG-Markt mit langfristigen strategischen Entscheidungen angesichts der sich entwickelnden globalen Energietrends in Einklang bringen müssen. Das Ergebnis dieser beiden Fronten wird ihre finanzielle Zukunft bestimmen und ihr Engagement für den Übergang zu erneuerbaren Energien signalisieren.
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