Veröffentlicht - 18. Juli 2023 @ 4:00 PM (GMT+2)
Novartis kündigt Aktienrückkaufpläne und Prognoseerhöhung an
Novartis (NYSE:NVS), das durch den Verkauf seines Anteils am heimischen Konkurrenten Roche reichlich Mittel zur Verfügung hat, will 15 Milliarden Dollar an die Aktionäre zurückzahlen, ohne überzeugende Übernahmeziele zu haben. Der Chief Financial Officer des Unternehmens, Harry Kirsch, räumte ein, dass keine "Bolt-on"-Akquisitionen die Kriterien für eine attraktive Rendite erfüllt hätten. Die Entscheidung von Novartis erfolgt zeitgleich mit dem Abschluss eines Aktienrückkaufprogramms in ähnlichem Umfang im vergangenen Monat.
Prognoseerhöhung: Starkes Umsatz- und Ertragswachstum
Aufgrund der starken Performance der Division Innovative Medicines in der ersten Jahreshälfte hat Novartis ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und übertrifft damit die bisherige Prognose eines mittleren einstelligen Prozentsatzes. Darüber hinaus wird für das operative Kernergebnis ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich erwartet, was eine Verbesserung gegenüber der früheren Prognose im hohen einstelligen Bereich darstellt.
Positive Marktreaktion und Kursanstieg
Im Anschluss an die Ankündigungen stiegen die Aktien von Novartis im frühen Handel am Dienstag um knapp über 3 %. Diese Reaktion war ein willkommener Schub für das Unternehmen, dessen Aktienkurs zu Beginn des Jahres eine schwache Performance gezeigt hatte. Die strategischen Entscheidungen haben das Vertrauen der Anleger in den Pharmariesen wieder gestärkt.
Seit er 2018 das Ruder übernommen hat, lenkt Chief Executive Officer Vasant Narasimhan Novartis auf die Entwicklung profitablerer Medikamente. Als Teil dieser Strategie plant das Unternehmen die Ausgliederung seiner Generika-Sparte Sandoz. Die Sparte mit einem Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Dollar hatte das Interesse von Private-Equity-Gruppen geweckt. Der rasante Anstieg der Zinssätze hat jedoch die Geschäftsaktivitäten abgekühlt und potenzielle Investoren vor eine Herausforderung gestellt.

Zeitplan für die Abspaltung von Sandoz und positives Feedback der Aktionäre
Novartis plant, die Abspaltung fortzusetzen, da sie im "besten Interesse" der Aktionäre liegt. CFO Harry Kirsch hat die positiven Rückmeldungen der Aktionäre hervorgehoben, die eine starke Unterstützung für diesen Schritt signalisieren. Die Zustimmung der Aktionäre vorausgesetzt, wird die Abspaltung voraussichtlich Anfang Oktober vollzogen, womit sowohl für Novartis als auch für Sandoz ein neues Kapitel aufgeschlagen wird.
Robuster Umsatz im zweiten Quartal und ermutigender Ausblick
Im zweiten Quartal verzeichnete Novartis eine Umsatzsteigerung von 7% auf insgesamt 13,7 Milliarden US-Dollar. Dieses Wachstum war in erster Linie auf aussergewöhnliche Umsatzzahlen wichtiger Medikamente wie Entresto zurückzuführen, das in Lokalwährungen ein beeindruckendes Wachstum von 37% auf USD 1,52 Milliarden verzeichnete. Darüber hinaus übertraf die neue Multiple-Sklerose-Injektion Kesimpta die Erwartungen, deren Quartalsumsatz sich auf 489 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelte. Der Umsatz des neu eingeführten Strahlentherapeutikums Pluvicto zur Behandlung von Prostatakrebs war ebenfalls vielversprechend und erreichte 240 Millionen US-Dollar.
Zusätzlich zum Aktienrückkaufplan startet Novartis ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 15 Milliarden US-Dollar, das bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Mit diesem strategischen Schritt will das Unternehmen den Wert für seine Aktionäre steigern. Darüber hinaus schätzen Analysten, dass Sandoz etwas mehr als 10 % des Gesamtwerts des Konzerns ausmacht, mit einer prognostizierten Nettofinanzverschuldung im niedrigen bis mittleren einstelligen Milliardenbereich.
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