Die schleppenden Fortschritte bei der Covid-19-Impfung außerhalb der USA sind eine zentrale Bedrohung für die Wirtschaftsaussichten, erklärte der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, am Donnerstag und wiederholte damit die Forderung, die zunehmende Kluft zwischen reichen und armen Ländern zu beseitigen. Während die USA auf dem besten Weg sind, bis Ende Juni drei Viertel ihrer Bevölkerung zu impfen, und andere wohlhabende Länder diesem Beispiel folgen, sind die Schwellenländer laut einer UBS-Studie auf dem besten Weg, bis Ende des Jahres nur 28 % ihrer Bevölkerung zu impfen. Diese Diskrepanz und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen standen diese Woche im Mittelpunkt einer vom Internationalen Währungsfonds einberufenen Gesprächsrunde mit den internationalen Entscheidungsträgern. "Viren kennen keine Grenzen, und solange die Welt nicht wirklich geimpft ist, besteht die Gefahr neuer Mutationen", erklärte Powell am Donnerstag auf einem IWF-Seminar über die Weltwirtschaft. "Der IWF hat seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 6 % angehoben, nachdem er im Januar noch von 5,5 % ausgegangen war. Dies wäre das schnellste Wachstum seit mindestens vier Jahrzehnten, unterstützt durch Impfstoffe und Billionen von Dollar an Hilfsausgaben der Regierungen der reichen Länder.